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Zahlreiche Wale an der Westküste Australiens gestrandet

25. April 2024

Dutzende der gestrandeten Grindwale starben bereits. Viele andere schafften es dank Helfern wieder hinaus ins Meer. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt.

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Mehrere Wale im flachen Gewässer am Strand bei Dunsborough in Australien
Wale am Strand nahe der Kleinstadt Dunsborough, 250 Kilometer südlich von Perth in AustralienBild: Department of Biodiversity, Conservation and Attractions via AP/picture alliance

Nach der Massenstrandung von etwa 160 Grindwalen an der Westküste von Australien sind etwa 30 von ihnen verendet. Die Meeressäuger gerieten bei Dunsborough in flachem Gewässer in Not. Zahlreiche Tierschützer und Anwohner waren an den Strand geeilt, um bei der Rettung zu helfen und die Tiere mit Wasser zu überschütten. Rund 100 Wale schafften es dank der Helfer wieder hinaus auf offene See, wie die Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz DBCA mitteilte. Es bestehe aber weiterhin Sorge um die Tiere. 

Wale laufen Gefahr, erneut zu stranden

Helfer in Booten versuchten die Wale daran zu hindern, erneut in Richtung Küste zu schwimmen. "Wir sind mit Schiffen und einem Sichtungs-Flugzeug im Einsatz, das alle paar Stunden verfolgt, wo sich die Tiere befinden", sagte eine DBCA-Sprecherin. Die Gefahr sei, dass die Wale an einem anderen Küstenabschnitt wieder in Lebensgefahr geraten könnten. Wenn Wale stranden, müssen sie ständig befeuchtet werden, denn ihre Haut verbrennt unter der Sonneneinstrahlung. Zudem droht ein Tod durch Ersticken, weil das Gewicht der Tiere auf ihre Lungen drückt. Andere ertrinken, wenn bei aufkommender Flut Wasser in ihr Blasloch eindringt und sie nicht mehr atmen können.

Warum stranden Wale? 

Das Phänomen der Strandung ganzer Walgruppen ist weiterhin rätselhaft, jedoch gibt es verschiedene Theorien. Eine besagt, dass sich kranke oder verletzte Tiere verirren und die anderen ihnen im Rudel folgen. Denn speziell Grindwale bauen extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht. Wissenschaftler halten es auch für möglich, dass Wale durch akustische Umweltverschmutzung, etwa Sonargeräte von Schiffen, die Orientierung verlieren. 

In der gleichen Region in Westaustralien war es 1996 zu einer Massenstrandung von 320 Grindwalen gekommen. Damals konnten fast alle Tiere dank Helfern gerettet werden. Andere Massenstrandungen an der Westküste endeten tragischer: 2018 starben in Hamelin Bay weit mehr als 100 Ozeanriesen am Ufer.

aa/kle (dpa, ape)